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Für den schnellen Spinnfischer-Trip ans Wasser braucht es eigentlich nicht viel. Ein paar Kunstköder, Vorfachmaterial, Messer, Zange, Papiere, Kescher und auf geht es zur Feierabendrunde am Hausgewässer. SPRO hat mit dem Ultrafree-Taschen der Freestyle-Serie dafür eine Reihe von Helferlein im Programm, die wir ausgiebig auf ihre Praxistauglichkeit testen konnten.
Streetfishing – also die „Lifestyle“-Variante des leichten Spinnfischens im urbanen Umfeld – hat die Angelgeräte-Industrie vor einiger Zeit regelrecht elektrisiert und herstellerübergreifend für eine ganze Reihe neuer Produktlinien und Produkte gesorgt. Mit am konsequentesten hat sich SPRO dem Thema gewidmet und mit der Freestyle-Serie ein komplettes Line-up von Ruten, Rollen, Taschen, Boxen, Ködern, Keschern, Klamotten und Zubehör entwickelt.
Mit dem modularen Ultrafree-Taschen-System bestehend aus Hüfttasche, Box-Tasche und Ködertasche durften wir das volle Programm der Ultrafree-Streetfishing-Linie testen. Vielen Dank an die SPRO Deutschland GmbH für die Bereitstellung der Testmuster.
DAS FREESTYLE-KONZEPT
Bei der Entwicklung des Freestyle-Taschen-Line up stand unzweifelhaft Modularität im Vordergrund. Das Baukastenprinzip erlaubt es nämlich, die einzeln erhältlichen Teile sauber miteinander zu kombinieren.
Das gilt nicht nur optisch für das durchgängig in grau-schwarz gehaltene Design sondern mehr noch für den Aufbau. Die Teile der Serie sind allesamt mit Klettverschlüssen und Karabinern ausgestattet. Die clevere Idee dahinter: Der Angler soll selbst entscheiden können, was er wo anbringen und was er wo hineinpacken will.
Der zweite große Aspekt: Style. Das Design ist schlicht, edel und eigenständig. Keine Spur von waidmannsgrün oder den Knallfarben, die vor allem japanische Hersteller und ihre Nacheiferer in jüngster Zeit bei den Taschen auf den Markt gebracht haben.
Material, Haptik und Verarbeitung
Bevor die einzelnen Komponenten genau unter die Lupe kommen, soll es kurz um das Material und die generelle Verarbeitung der Ultrafree-Komponenten gehen.
Alle Teile der Serie sind zu 100 Prozent aus strapzierfähigem Polyester gefertigt. Das Material fühlt sich dabei sehr wertig an. Das gilt sowohl für den grauen, haptisch an Jeans erinnernden Stoff-Anteil, als auch für das glatte schwarze Material.
Die mit kleinen Kordeln versehenen Reißverschlüsse schließen leichtgängig und auch die Nähte und sonstige Verarbeitung geben bei unseren Testmodellen keinerlei Grund zur Beanstandung.
IM DETAIL: UF BELT
Das Herzstück der Ultrafree-Serie ist der Gürtel samt Tasche. Schließlich muss die Hüfttasche alle weiteren Komponenten mittragen. Neben der abnehmbaren zweigeteilten Tasche ist der Gürtel mit einem Zangenhalter nebst Klettverschluss-Sicherung und zwei weiteren Schlaufen ausgestattet. Der Gürtel lässt sich bis auf einen Umfang von 140 cm erweitern.
Hersteller | SPRO |
Bezeichnung | Ultrafree Belt |
Material | 100 % Polyester |
Abmessungen | 30cm x 8cm x 15cm |
Preis | ca. 20 Euro |
Diashow -Spro Freestyle Ultrafree Belt
IM DETAIL: UF BOX POUCH
Wohl das praktischste Zusatzteil unserer drei Testmuster: Die Ultrafree Box Pouch. Der Schnellzugriff auf die Box (oder was man sonst so in die Tasche packen möchte) bietet einen echten Mehrwert am Wasser. Gut durchdacht ist auch der genietete Ablauf unten, so kann Feuchtigkeit leichter austreten.
Hersteller | SPRO |
Bezeichnung | Ultrafree Box Pouch |
Material | 100 % Polyester |
Abmessungen | 21cm x 6cm x 15cm (inklusive Köderbox) |
Preis | ca. 12 Euro |
Diashow -Spro Freestyle Ultrafree Box Pouch
IM DETAIL: UF LURE POUCH
Das dritte Teil im Bunde: Der Lure Pouch lässt sich variabel verwenden. Die Ködertasche ist dreigeteilt. Während auf den Außenseiten mittels Klettverschlüssen abnehmbare Schaumstoff-Köder-Halter angebracht sind, verfügt die Mittelteilung über zwei Klarsichtfächer mit Reißverschlüssen.
Hersteller | SPRO |
Bezeichnung | Ultrafree Lure Pouch |
Material | 100 % Polyester |
Abmessungen | 19cm x 13cm x 4cm |
Preis | ca. 13 Euro |
Diashow -Spro Freestyle Ultrafree Lure Pouch
ULTRAFREE AM WASSER
Es hat ein wenig gedauert, bis ich ein zufriedenstellendes Set-up für mich gefunden habe. Das betrifft allerdings eher die Verteilung der benötigten Gegenstände und weniger die Taschen-Serie an sich. Hier ist jeder Angler wohl sehr individuell unterwegs. Deshalb versuche ich meine Praxis-Eindrücke möglichst unabhängig von meinem Set-up zu schildern.
Das ist mir positiv aufgefallen
Zuallererst – und nach wie vor – ist das der Tragekomfort. Die dicke und große Rückenpolsterung an Gürteltasche und Rückenteil verteilt die Last überaus angenehm. Auch stundenlanges Tragen und weitere Fußmärsche sind nicht nervig. Dafür sorgt auch der bombensichere Einstellmechanismus. Die Länge des Gürtels verändert sich nur minimal und das ständige nachjustieren entfällt.
Weiterhin sehr angenehm ist die Modularität. Während die Gürteltasche bei mir für die immer benötigten Kleinteile genutzt wird, lässt sich die Boxtasche ganz einfach mit der gerade benötigten Box befüllen. Auch bei größeren Ufer-Touren ist die Gürteltasche damit zum Standard-Utensil geworden.
Die Reißverschlüsse laufen trotz des eckigen designs der Taschen absolut sauber und ohne größere Kraftanstrengung um die Ecken. Auch einhändig lässt sich damit schnell auf die Tascheninhalte zugreifen.
Das könnte man verbessern
So löblich die Vielzahl der separaten Fächer auch ist. Die einzelnen Taschen des Belt sind allesamt recht klein und zumindest für mich so einigermaßen wertlos. Für Bullet- Dropshot-Bleie oder Perlen eignen sich die Netzfächer zwar sehr gut, aber bepackt wird das hervorkramen der Teile in den Mini-Fächern doch schnell fummelig. Zudem passen weder (deutsche) Angelpapiere noch die Standard-Verpackungen geflavourter Gufis bequem in die Bauchtasche. Gerade was die Papiere angeht, wäre ein Extrafach schon sinnvoll.
Die Gurtstärke des Gürtels ist zwar absolut ausreichend, allerdings bilden sich an den Verbindungsstellen zu den Anhangstaschen sehr schnell Knautschzonen. Das beeinträchtigt die Funktion logischerweise nicht, sieht aber nicht besonders gut aus. Dafür sorgen auch die dünnen Klettverschluss-Befestigungen an Lure Box und Pouch. Ein wenig mehr Material hier und die Stabilität des Gesamtkonstrukts wäre noch deutlich besser.
Die Hakenresistenz ist nicht besonders hoch. Klar: Offene Hakenspitzen bohren sich schnell in jedes textile Material – allerdings lassen sie sich aus dem Material der Freestyle-Serie kaum wieder bergen. Da ist definitiv Vorsicht geboten.
Das gilt ausdrücklich NICHT für die Lure Pouch, deren Innenleben mit einer starken Rückwand versehen wurde, so dass auch Drillinge in ihr sicher aufbewahrt werden können. Allerdings lässt sich diese beim Einsatz am Gürtel kaum einhändig öffnen, da sie beim Öffnen immer gedreht werden muss.
Langzeiterfahrung
Ein gutes halbes Jahr habe ich die drei Teile der Ultrafree-Serie jetzt im Einsatz und sie definitiv nicht geschont. Die Materialanmutung ist weiterhin sehr gut. Das gilt sowohl für Korrisionsbeständigkeit als auch die generelle Verarbeitung. Auch die Klarsichtfächer sind weiterhin klar – durchaus nicht selbstverständlich, da ich dort gerne einen Joker-Spinnerbait aufbewahre.
Auch die Kunststoffteile überzeugen. Lediglich die stark beanspruchte Naht auf der Oberseite der Gürteltasche hat minimal nachgegeben. Eine kleine Überraschung für mich war der erste Einsatz im Regen. Das schicke Material absorbiert nämlich durchaus Wasser, saugt sich ordentlich voll und gibt das Nass auch irgendwann an den Inhalt weiter.
FAZIT
Flexibilität nach Einsatzzweck und der Tragekomfort sind die großen Pluspunkte, die für das Ultrafree-System sprechen. Gerade die Box Pouch ist wirklich ein extrem nützliches Helferlein, das es trotz Gürtelsystem ermöglicht, sich ein staatliches Tackle-Arsenal umstandslos auf die Hüfte zu packen und – noch wichtiger – umstandslos zu erreichen. Ein bisschen Abzüge muss es für die zu kleinteilige Fächeraufteilung der Gürteltasche und die wenig hochwertige Box geben. Das ist ein wenig schade, denn ansonsten glänzen Gürteltasche und Box Pouch im (trockenen) Praxiseinsatz.
Mit dem Lure Pouch bin ich dagegen noch nicht so richtig warm geworden. Lediglich als Blinkermappe bei der Forellenpirsch kommt sie bei mir zum Einsatz, da allerdings regelmäßig.
Nicht ideal ist, dass das Material nicht wasserdicht ist und recht lange braucht, bis es wieder komplett ausgetrocknet ist.
Preislich ist das System durchaus erschwinglich und liegt marktgerecht zu Modellen anderer nahmhafter Anbieter. Auch optisch macht es eine gute Figur und die Verarbeitungsqualität stimmt. Das macht das System für alle interessant, die mit möglichst mit leichtem Gepäck möglichst flexibel am Wasser sein wollen.
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Alles am Mann
Alles bequem dabei und bei Bedarf schnell umgepackt. Das ist die Paradedisziplin der Ultrafree Serie aus dem SPRO Freestyle-Programm. Dabei sind die Fächer leider zu kleinteilig geraten und das Material auch eher etwas für trockene Bedingungen.
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Tragekomfort
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Verarbeitung
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Praxistauglichkeit
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Preis-Leistungsverhältnis