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Die Baitcaster Angelei hat mich schon immer fasziniert. Jedoch ist eine brauchbare Combo meist sehr teuer — dachte ich. Durch tackle-tester bekam ich die Möglichkeit, mit der KastKing Spartacus eine Baitcaster-Rolle zu testen und meine ersten Erfahrungen mit dieser Angelei zu sammeln.
Grüße gehen raus an Jan, der mir ebenfalls seine Rute zur Verfügung stellte. Während eines Angelurlaubes an der Mecklenburgischen Seenplatte konnte ich dann die Praxistauglichkeit der Spartacus von KastKing auf Herz und Nieren prüfen.
Technische Daten
- Gewicht: 220g
- Schnurfassung: 0,28/ 115m, 0,33/ 90m, 0,40/ 60m
- Schnureinzug pro Kurbelumdrehung 68 cm
- Übersetzung: 6,3:1
- Kugellager: 11+ 1 (stainless steel)
- Bremskraft max: 7,5kg
- Preis ca 42 Euro
Erster Eindruck
Ohne die Rolle gefischt zu haben, machte sie auf den ersten Blick einen guten Eindruck.
Natürlich handelt es sich nicht um eine High-End-Baitcaster jedoch ist sie für einen Preis von ca. 42 Euro sehr gut verarbeitet. Auch die Bremse sowie die Magnetbremse arbeiten einwandfrei. Im Trockendock überzeugten auch die Laufeigenschaften.
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Die Rolle besitzt einen stabilen Kunststoff-Körper und eine rote Aluminium-Spule. An dem CNC gefrästen Aluminium Handle sitzen zwei EVA Knobs, die mir aufgrund ihrer Griffigkeit besonders gut gefallen. Einer beiliegenden Explosionszeichnung ist zu entnehmen, dass je Knob gleich drei Kugellager verbaut sind — so kann man die Anzahl der Kugellager natürlich auch steigern.
Optisch macht die Rolle ebenfalls was her, aber das ist ja bekanntlich Geschmacksache.
Ab ans Wasser
Der erste Eindruck bestätigte sich zunächst auch am Wasser. Die Rolle hat ein leichtes und ruhiges Laufverhalten.
Als Einsteiger empfiehlt es sich zunächst mit größeren Ködern zu werfen, so flogen bei mir hauptsächlich Jerkbaits jenseits der 40g-Marke ins Wasser. Mit mehr und mehr Übung wurden auch die Wurfweiten immer höher.
Jedoch sollte man nicht unvorsichtig werden und die Köder zu schnell bzw. abrupt beschleunigen, sonst überdreht die Spule und es gibt die gehassten Vogelnester. Im schlimmsten Fall wird der Köder dabei dann so abrupt abgestoppt, dass die Schnur reißt und der Köder davon segelt (das musste auch ich schmerzlich erfahren).
Problemlos im Drill
Im Drill gab es keine Probleme, die fein einstellbare Sternbremse lief ruckfrei an und so konnten viele (wenn auch eher kleinere) Hechte sicher gelandet werden. Spürbare Vor- oder Nachteile hat man mit der Baitcaster gegenüber der Stationärrolle im Drill meiner Meinung nach nicht.
Zurück zur Rolle: Nach einigen Tagen mit teilweisem starkem Regen musste ich feststellen, dass die Spartacus leicht unruhig lief. Nachdem ich die Baitcaster jedoch zuhause auseinander genommen und gefettet habe, lief sie wieder so rund wie zuvor.
Ein Kritikpunkt ist aber die Schnurverlegung. Auf dem Foto ist deutlich zu erkennen, dass die Rolle linkslastig aufspult. Allerdings hat die ungleiche Schnurverlegung nicht zu mehr Perücken geführt, zumindest nicht merklich.
Spartacus kommt mit Doppelbrems-System
Neben der Magnetbremse besitzt die Rolle an der Spule einen mechanischen Einstellmechanismus. Wie auf dem Bild zu erkennen, muss man dafür die Sideplate abnehmen und die Spule etwas herausziehen, um die Einstellungen zu ändern.
Am Wasser kann das unter Umständen etwas fummelig werden. Grundsätzlich finde ich dieses Doppelbrems-System gerade für mich als Einsteiger besonders ansprechend und sinnvoll.
An dem mechanischen Bremssystem lässt sich der Freilauf grob einstellen (von 1- 6), hier empfiehlt es sich, mit einer groben Einstellung anzufangen und sich vorsichtig an die leichteren Einstellungen heranzutasten.
Ich begann bei der Grobeinstellung 6 und habe mich bis 3 heruntergewagt, was für die größeren Köder absolut ausreichend war. An der Magnetbremse lässt sich der Freilauf komfortabel von außen dann nochmal präziser und feiner einstellen (von 1- 9). Auch hier gilt wieder herantasten.
Warum eine Baitcaster?
Gerade mit schweren Jerks, Spinnerbaits und Wobblern macht die Baitcaster Angelei Sinn und richtig Laune. Die oben genannten Köder sind an einer Stationärrolle oft etwas unentspannt zu fischen, da zum Beispiel Spinnerbaits sehr viel Druck unter Wasser machen.
Dank der direkten Übersetzung von der Kurbel zur Spule ist dieser Druck beim Einholen kaum spürbar, anders als bei einer Stationärrolle. Beim Jerkbaitangeln wird die Schnur zwischen den Schlägen ja oft recht locker aufgespult, weshalb die Gefahr von Perücken bei der Stationärrolle erhöht wird. Bei Baitcasterrollen hat man dieses Problem nicht.
Und: Wie oben schon erwähnt macht diese Art der Angelei einfach Laune und das ist ja schließlich das wichtigste!
Was bekommt man für 42 Euro?
Meiner Meinung nach erhält man mit der KastKing Spartacus eine gute und zuverlässige Rolle, die sich gerade für Einsteiger wie mich empfiehlt. Dank dem Doppelbrems-System kann der Freilauf sehr fein und genau eingestellt werden. So kann man sich als Einsteiger beim Werfen sehr gut herantasten.
Die KastKing Spartacus ist eine brauchbare Einsteiger-Baitcaster. Auf der Habenseite stehen das Doppelbrems-System, der Preis und das generelle Wurfverhalten bei Ködern ab 20 Gramm.
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Preis-Leistungs-Verhältnis
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Verarbeitung
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Ausstattung
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Komponenten
2 Kommentare
Auf Bass wird in den USA aber auch mit fetten Jerks jenseits der 40g gefischt. Da die Spartacus in keiner Weise als BFS / Ul oder Ähnliches gekennzeichnet ist, wir sie sich frühestens ab 5g vernünftig werfen lassen und bei 50g noch nicht in die Knie gehen.
Laut Kastking ist die Rolle zum Bass fischen gemacht und nicht für Jerkbaits 40g +, da braucht man sich nicht wundern, wenn sie nicht lange hält. 5 Gramm Jigs kann man damit super werfen, wenn man sie gut eingeworfen und eingestellt hat. Testberichte sollte man auch nicht von Baitcasteranfängern schreiben lassen.