Daiwa CALDIA 2500 – Premium-Rolle im Langzeit-Test

Die Daiwa CALDIA 2500 gehört definitiv zu den bekannteren der hochpreisigen Rollen. Meine habe ich vor drei Jahren angeschafft und seit dem nicht geschont. Wie sich die CALDIA bis jetzt schlägt, lest ihr im Langzeit-Test.

Eines vorweg: Nach fast drei Jahren im harten Salz- und Süßwasser-Einsatz bin ich immer noch erstaunt mit welcher seidenweichen Selbstverständlichkeit die Daiwa CALDIA 2500* ihren Dienst tut. Und das, obwohl sie bei mir so gut wie keine Pflege bekommen hat (Schande über mich).

Ursprünglich war die kleine salzwasserfeste Daiwa als Urlaubsrolle, als Pendant für die schwereren Barschstecken und für die Gufi-Leierei am Rhein vorgesehen. Doch schon nach den ersten Einsätzen hatte sie sich einen festen Platz im Rollenhalter in den unterschiedlichsten Einsatzbereichen verdient.

Die Daiwa CALDIA 2500 zeigt sich in der Rückansicht sehr schmal. Mit einem kleinen Hebel an der Unterseite. lässt sich die Rücklaufsperre ausschalten.

Hübsches Heck: Die Daiwa CALDIA 2500 zeigt sich in der Rückansicht sehr schmal. Mit einem kleinen Hebel an der Unterseite. lässt sich die Rücklaufsperre ausschalten. Foto: tackle-tester.de

Sie kommt bei mir nach wie beim (leichteren) Gufi-Angeln am Rhein zum Einsatz und muss sich mit harten Twitches beim Barschwobbeln auseinandersetzen – auf Reisen ist sie mein steter Begleiter. Kurz gesagt: Sie ist eigentlich einfach immer dabei, wenn es ans Wasser geht.

Die harten Fakten weisen die CALDIA dabei als Arbeitstier mit Hightech-Innenleben aus. Daiwa hat beim Design der CALDIA nicht gespart und dem Modell mit dem REAL FOUR Concept seine besten Features verpasst.

Unter diesem Label fasst Daiwa drei Einzelkonzepte (Säulen) mit je vier Komponenten zusammen, die alle nach wie vor in den aktuellen Toprollen der Marke zum Einsatz kommen.

Getriebe und Gehäuse

Hier setzt Daiwa bei der CALDIA auf ein aus einem Stück gefrästes DigiGear-II genanntes Getriebe. Dieses ist etwas größer dimensioniert und soll so stärker und haltbarer sein.

Zudem kommt ein SILENT genanntes Achshub-System zum Einsatz. Der Körper der CALDIA besteht aus Zaion, einem hochverdichteten Kohlefaser-Material. Laut Daiwa entspricht es in etwa der Stärke von Magnesium, ist dabei allerdings 50 Prozent leichter als Aluminium.

Insgesamt bringt es die CALDIA 2500 auf 225 Gramm. Zum Vergleich: Die ähnlich dimensionierte und beileibe nicht schwergewichtige AERNOS 2500 FA von Shimano wiegt 255 Gramm. Das vierte Technik-Feature ist eine Engine Plate, die den perfekten Sitz im Gehäuse garantieren soll.

Handhabung

Säule zwei ist die Handhabung. Hierbei hat Daiwa der CALDIA ein sehr gut funktionierendes Crosswicklungs-System spendiert. Zudem soll das ABS genannte Spulendesign weitere Würfe ermöglichen und Perückenbildung vorbeugen. Punkt drei und vier sind das Twist Buster getaufte Schnurlaufröllchen und das Airball-System, welches verhindert, das sich die Schnur mit dem Schnurlaufröllchen verhaken kann.

Langlebigkeit

Auch bei den restlichen Komponenten setzt Daiwa bei der CALDIA auf Topqualität. Das INFINITE System – zuständig für die Rücklaufsperre – arbeitet nach wie vor absolut solide und ohne spürbare Toleranz.

Die Spule der Daiwa CALDIA 2500 im Detail.

Die Daiwa CALDIA 2500 verfügt über ein Schnurverlegungs-System, das kreuzweise wickelt. Auch nach drei Jahren funktioniert das noch exakt. Foto: tackle-tester.de

Versiegelte CRBB-Kugellager und ebenfalls in engsten Toleranzen gefertigte Antriebsräder runden die Hightech-Parade des Daiwa-Rollenbaus ab. Wer hier Punkt vier vermisst: Daiwa führt hier das WASHABLE-Konzept ins Feld. Die Rollen können einfach unter fließendem Wasser gereinigt werden, ohne dass die Funktion der Rolle darunter leiden soll.

Features und Daten der CALDIA-Serie im Überblick

  • Zaion Rollenkörper
  • Mag Sealed Versiegelung
  • Air Rotor
  • CNC gefräste Aluminiumkurbel
  • Silent Oscillation System
  • DigiGear-II gefrästes Getriebe
  • GyroSpin * Infinite® Rücklaufsperre
  • AirBail® Rollenbügel
  • Twist Buster® II Schnurlaufröllchen
Daten
  • Gewicht: 225 g
  • Ersatzspule
  • Kugellager: 6
  • Schnurfassung: 0,23mm – 200m
  • Übersetzung: 4,8:1 (Schnureinzug pro Kurbelumdrehung: 71 cm)

Eine besondere Erwähnung verdient noch das MAGSEALED-Konzept. Im Kern geht es um magnetisches High-Tech-Öl. Daiwa setzt als Dichtung zwischen Rotor und Gehäuse ein, um Salzwasser und Schmutzpartikel draußen zu halten.

Bei dieser Herangehensweise entsteht logischerweise keine Reibung, die bei einem herkömmlichen Dichtungskonzept zwangsläufig da wäre – Abgefahrenes Konzept, welches Daiwa hier nochmals im Detail erklärt.

Hier gibt es auch eine Übersicht von Daiwa über die verwendeten Technologien mit Erklärungen.

Daiwa und die Wartung

Bisher musste ich den Daiwa-Service nicht in Anspruch nehmen. Dennoch sei hier kurz beschrieben wie das bei Daiwa für MAG SEAL-Rollen funktioniert.

  • Standardwartung: 2 Standardwartungen sind innerhalb der ersten beiden Jahre bei Vorlage des Kaufbelegs kostenlos. Erfolgen diese nicht verfällt der Garantieanspruch. Bei der wartung wird die Rolle zerlegt, gereinigt und gecheckt. Das MAG SEAL-Öl wird ebenfalls komplett erneuert und das Getriebe nachjustiert und gefettet. Anbauteile (Kurbel, etc.) werden mit Daiwa-Rollen-Öl behandelt.
  • Komplettüberholung: Dafür veranschlagt Daiwa 187,50 Euro – bei einem Preis von derzeit 160 Euro für die CALDIA 2500 ist das also uninteressant.
  • Reparaturen ausserhalb der Garantie werden nach den tatsächlichen Kosten abgerechnet.

Der Punkt „Wartung“ wird bei der Diskussion um hochwertige Daiwa-Rollen verständlicherweise immer wieder genannt. Am Ende muss jeder selber wissen, ob er die Standardwartungen in Anspruch nehmen will, um dann einige Zeit auf die Rolle zu verzichten.

Die Praxis

Um ehrlich zu sein: Im Detail habe ich mich mit der Funktionsweise diverser Rollenfeatures erst beim Schreiben dieses Texts auseinandergesetzt. Lediglich das MAGSEAL-System hat mir bereits im Laden eingeleuchtet. Was mir allerdings sofort aufgefallen ist – und bis heute sehr gefällt – ist das zeitlose und hochfunktionale Design. Nichts wackelt, der flache Handle liegt super in der Hand und ist ausreichend groß dimensioniert. Optisch ist die CALDIA meiner Meinung nach eh eine Augenweide.

Im Detail: Der angenehm robuste Schnurfangbügel und der Kurbelarm.

Im Detail: Der angenehm robuste Schnurfangbügel und der Kurbelarm zeigen noch keine Ermüdungserscheinungen. Foto: tackle-tester

Das alles sind Dinge, die mich bis heute an der CALDIA entzücken. Gerade in puncto Robustheit. Das ist nicht selbstverständlich, denn geschont wurde die Kleine wahrlich nicht. Ausflüge ins Salzwasser, hartes Absetzen auf Steinpackungen, tieftauchende Twitchbaits bis zehn Zentimeter Länge und beständiges Faulenzen in der Rhein-Strömung haben der CALDIA bis heute nichts anhaben können.

Auch die Schnurverlegung funktioniert weiterhin gut, ohne dass ich Washer hätte einsetzen müssen. Gleiches gilt für die Rücklaufsperre und das Anlaufverhalten.

Äußerlich hat die kleine Daiwa ihre bisherige Zeit mit mir recht gut verkraftet. Bis auf kleinere Kratzer strahlt sie noch fast wie neu.

Fazit

Aktuell ist die Daiwa CALDIA 2500 für ca. 160 Euro* zu haben. Im Langzeittest hat sie in jedem Fall überzeugt und trotz Schwerstarbeit ihr ansprechendes Laufverhalten beibehalten.  Auch die beweglichen Teile wie der angenehm robuste Schnurfangbügel arbeiten weiterhin sauber, ähnliches gilt für Schnurverlegung, Bremse und Handle.

Die kostenlose Wartung eines Hightech-Systems wie des MAG SEAL ist an sich eine feine Sache, allerdings ist es ebenfalls verständlich, wenn jemand nicht mehrere Wochen auf seine High-End-Rolle verzichten mag. Da muss tatsächlich jeder für sich gewichten.

Die Daiwa CALDIA 2500 vereint Hightech und zeitloses silbernes Design.

Die Daiwa CALDIA 2500 vereint Hightech und zeitloses Design. Foto: tackle-tester

Dennoch: Alles in allem bin ich mit der CALDIA hochzufrieden und freue mich auf mindestens drei weitere Jahre. Trotz Dauereinsatz und der (bestenfalls) Basis-Pflege unter lauwarmen Wasser hat die CALDIA 2500 mich nie im Stich gelassen. Zwar ist sie bereits seit einiger Zeit auf dem Markt, aber für den aktuellen Preis ist sie sicherlich für einige noch interessanter geworden.

Für die Gufi-Fischerei ist die 2500er vielleicht etwas zu klein. Dort würde ich eventuell heute zur 3000er Variante greifen, oder aufgrund des größeren Schnureinzugs (90 cm) zur CALDIA 2500 SHA, die derzeit für rund 180 Euro angeboten wird*.

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