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Nachdem Tackle-Tester.de bereits die aktuellen Top-Modelle des Daiwa LT Konzepts vorgestellt hat, wird es Zeit sich dem Einstiegsmodell in die Light & Tough Welt zu widmen – nämlich der Daiwa Legalis LT. Was den Einsteiger von seinen teureren Schwestern unterscheidet und ob es Daiwa wirklich gelungen ist einen Meilenstein in der Spinnrollen-Saga zu schaffen, erfahrt ihr hier im ausführlichen Testbericht!
Ich habe den Saisonauftakt genutzt und mich ausgiebig mit der Daiwa Legalis LT auseinandergesetzt. Warum das erst so spät passiert ist liegt an einem kleinen Familienproblem, denn die technisch und optisch nahezu identische Daiwa Exceler LT hat sich derart bei mir „festgeangelt“, dass bis dato fürs jüngste Mitglied keine Zeit blieb.
Stand heute sind in Summe sechs Daiwa Light & Tough Spinnrollen auf dem deutschen Markt verfügbar. Kein Wunder, denn das neue Konzept konnte nicht nur in unseren Tests überzeugen, sondern auch am Wasser werden immer öfter Combos mit den Daiwa Neulingen gesichtet. Die Daiwa Legalis LT steht mit einer UVP von 83€ stellvertretend für das Gateway – welches passiert werden muss – wenn man in den Genuss einer LT-Spinnrolle kommen will.
Technische Daten - Daiwa Legalis LT 2500D vs Exceler LT 2500D
Hersteller: | Daiwa | Daiwa |
Serie: | Legalis LT | Exceler LT |
Modellbezeichnung: | 2500D | 2500D |
Typ: | Spinnrolle mit Frontbremse | Spinnrolle mit Frontbremse |
Schnurfassung: | Mono 0,28 mm = 150m | Mono 0,28 mm = 150m |
Übersetzung: | 5.3:1 | 5.3:1 |
Schnureinzug: | 75cm | 75cm |
Kugellager: | 5 | 5 |
Bremskraft: | 10kg | 10kg |
Gewicht: | 205g | 205g |
Material: | DS5® Kohlefaser-Verbundmaterial | DS5® Kohlefaser-Verbundmaterial |
Features: | LT (Light & Tough), AIR ROTOR ®, TOUGH DIGIGEAR® Getriebe, ATD Bremssystem, Infinite Anti-Reverse ® Rücklaufsperre, Cross Wrap Schnurverlegung, Silent Oscillation System, Aluminium Air Spule ®, CNC gefräste Aluminiumkurbel, AIR BAIL Rollenbügel, Twist Buster ® II Schnurlaufröllchen | LT (Light & Tough), AIR ROTOR ®, TOUGH DIGIGEAR® Getriebe, ATD Bremssystem, Infinite Anti-Reverse ® Rücklaufsperre, Cross Wrap Schnurverlegung, Silent Oscillation System, Aluminium Air Spule ®, CNC gefräste Aluminiumkurbel, AIR BAIL Rollenbügel, Twist Buster ® II Schnurlaufröllchen |
Preis: | UVP 83€ / günstigster Preis ca. 50€ | UVP 108€ / günstigster Preis ca. 65€ |
LOOK & FEEL
Unboxing
Die Daiwa Legalis LT und Exceler LT trudelten vergangenen Winter zeitgleich bei mir ein. Da Daiwa Deutschland zu diesem Zeitpunkt noch keine Testmuster zur Verfügung hatte, entschloss ich mich kurzer Hand dazu mir die Rollen fürs eigene Arsenal anzuschaffen. Die Verfügbarkeit von sehr leichten Spinnrollen unter 100€ machte die Versuchung einfach derart schmackhaft, denn davor musste man weit über 150€ investieren, um an eine solche Gewichtsklasse zu kommen.
Die Legalis LT wird in einem lilafarbenen Karton ausgeliefert. Im Lieferumfang ist die Rolle mit einer Aluminiumspule, Unterlagscheiben für den Spulenhub und die „Bedienungsanleitung“ beinhaltet. Eine Ersatzspule fehlt und muss bei bedarf separat gekauft werden.
Diashow – Unboxing Daiwa Legalis LT 2500D
Design
Was bei Sportwagen aktuell der letzte Schrei ist, kann bei Spinnrollen ja auch nicht verkehrt sein – so könnte (zugegeben etwas überspitzt formuliert) die Devise der Daiwa Legalis LT lauten. Sie kommt nämlich im matt-schwarzen Kleidchen daher (Body und Rotor) und setzt auf Akzente in Chrom und Gold. Eine edle Zusammenstellung, die zu sehr vielen Spinnruten passen sollte.
Da Bilder bekanntlich mehr sagen als 1000 Worte, überzeugt ihr euch über die nachfolgende Diashow am Besten selbst von der Optik.
Diashow – Design Daiwa Legalis LT 2500D
Features
Mit dem Preisaspekt im Hinterkopf ist die Feature-Liste der Daiwa Leglais LT beachtlich. Innovationen wie Daiwa’s AIR ROTOR®, TOUGH DIGIGEAR® Getriebe (TDG), ATD™ Bremssystem, Infinite Anti-Reverse® Rücklaufsperre, Cross Wrap™ Schnurverlegung, AIR BAIL® Rollenbügel, Twist Buster® II Schnurlaufröllchen sorgen für eine solide Performance. Vor allem die fein einstellbare ATD™ Bremse wäre vor einiger Zeit undenkbar im Budget-Bereich gewesen. Auch das TOUGH DIGIGEAR® Getriebe, welches neu entwickelt wurde und über ein überdimensioniertes Antriebsrat verfügt, trägt merklich zur Laufruhe der Rolle bei und sorgt darüber hinaus für eine solide Cranking-Power.
Verarbeitung
Im Detail betrachtet erkennt man bei meinem Exemplar der Daiwa Legalis LT keinerlei Mängel. Die Verarbeitung ist auf höchstem Niveau. Die Anbauteile haben nicht mehr Spiel als technisch möglich, alle Spaltmaße sind sauber und auch die Fettung bzw. Schmierung ist weder Zuviel noch Zuwenig. Selbst wenn man kritisch sein möchte – hier gibt es absolut nichts auszusetzen!
SETUP
Ich habe mich beim Kauf für die Größe 2500 entschieden und zwar aus einem einfachen Grund: sie ist am universellsten Einzusetzen und deckt ein breites Spektrum ab. Je nach Rutenlänge und Griffaufbau wirkt die Daiwa Legalis LT 2500D weder an einer ML-Spinnrute oversized, noch an einer Distanzrute mit 2,70m und einem Wurfgewicht von 30g zu undersized. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass der klassische Daiwa-Rollenbody im LT-Konzept einiges an Größe, Gewicht und damit Volumen verloren hat. Wer früher also nicht zur 2500er Größe gegriffen hat, weil ihm diese zu klobig war, sollte im LT-Konzept genau diese Größe wählen.
Wie bereits angesprochen passt die Daiwa Legalis LT danke ihrer Farbgebung und dem geringen Gewicht zu sehr vielen Spinnruten. Aktuell ist sie auf einer Sakura Trinis Micro Lure & Drop Shot ML zuhause.
Als Hauptschnur dient Daiwa’s J-Braid x8 in 0,06mm – das Sahnehäubchen der Preis-Leistungs-Combo!
IN DER PRAXIS
Aufgrund des exakt gleichen Datenblatts habe ich die Daiwa Legalis LT in der Praxis selbstverständlich gegen die teurere Daiwa Exceler LT antreten lassen. Ich wollte herausfinden, was den Preisunterschied rechtfertigt und wo genau die Differenzen liegen.
Vorab sei allerdings das für mich positivste Praxis-Feature erwähnt, dass alle LT-Spinnrollen gemein haben: das geringe Gesamtgewicht! Es ist wirklich ein Segen die leichten UL, L und ML Spinnruten mit so leichten Spinnrollen kombinieren zu können. Vor dem Erscheinen der Daiwa LT-Spinnrollen gab es von den führenden Rollenherstellern keine Modelle dieser Gewichtsklasse unter 100€ – jetzt macht es Daiwa zum Standard und verändert damit alles!
Laufverhalten bei Köderführung
Beim Einkurbeln und animieren jeglicher Köder macht die Daiwa Legalis LT dank der niederen Übersetzung eine gute Figur. Das Kurbelgefühl kommt allerdings nicht an das der etwas teureren Daiwa Exceler LT heran – und das hat selbstverständlich auch einen Grund. Der kleine aber feiner Unterschied ist die Anbringung der Kurbel und die Verbindung mit dem Getriebe. Während die Daiwa Legalis LT eine durchgesteckte Kurbel mit Kontermutter auf der entgegengesetzten Seite besitzt, punktet die Daiwa Exceler LT und alle anderen teureren LT-Modelle mit einer direkt eingeschraubten Kurbel. Die durchgesteckte Kurbel der Legalis LT hat etwas mehr Spiel und greift nicht so transparent auf das Getriebe zu wie die technisch bessere, eingeschraubte Kurbel. Das reicht aus um in der Praxis einen merklichen Unterschied bei der Präsentation von Ködern zu erkennen.
Da das eingeschraubte Handle allerdings ebenfalls erst mit der Daiwa Exceler LT Einzug ins Preissegment ab 80€ erhalten hat, darf man an dieser Stelle nicht zu verwöhnt sein. Fakt ist, dass sich die hier getestete Daiwa Legalis LT trotz der durchgesteckten Kurbel klar von Konkurrenten anderer Hersteller im selben Preissegment abhebt. Es ist also Jammern auf wahrlich hohem Niveau 🙂 …
DS5-Gehäuse & ATD-Bremse im Belastungstest
Eines von Daiwa’s beiden wichtigsten Zutaten im Erfolgsrezept der LT-Serie ist zum einen die Einführung des DS5-Materials. Dabei handelt es sich um einen extrem robusten und verwindungssteifen Kohlefaserverbundswerkstoff, welcher darüber hinaus noch wesentlich leichter ist als vergleichbare Werkstoffe im Rollenbau. Lediglich Daiwa’s Zaion ist bei gleicher Materialstärke noch stärker und dabei leichter. Ein weiterer Vorteil von DS5 ist, dass es nicht korrodieren kann und sich die Rollen deswegen auch für eine Angelei im Salzwasser eignen.
In der Praxis macht DS5 eine solide und vor allem wertige Figur. Der matte Rollenkörper der Daiwa Legalis LT zeigt sich bei den Anwendungen am Wasser sehr stabil und gibt einem nicht das Gefühl, es mit einem fragilen Plastikkonstrukt zu tun zu haben.
Die zweite Zutat ist Daiwa’s ATD-Bremssystem. Was bis vor kurzem noch ein absolutes High-End-Feature war, findet sich jetzt im LT-Einstiegsmodell wieder. Dabei unterscheidet sich die ATD-Bremse der Daiwa Legalis LT live nicht von der der Luvias, Caldia und co. Sehr fein justierbar und im Drill absolut verzögerungsfei gestaltet sich diese innovative Bremse.
Legalis LT vs Exceler LT – Die Unterschiede
Wie es anhand des Datenblatts zu erwarten war, unterscheiden sich die beiden Rollen tatsächlich nur durch die zwei unterschiedlichen Anbringungsarten der Kurbel. Die Laufruhe der Daiwa Legalis LT ist gut, die der Exceler LT deutlich besser. Meiner Meinung nach ist deswegen der Aufpreis zur Daiwa Exceler LT durchaus gerechtfertigt.
FAZIT
Mit der Legalis LT ist Daiwa tatsächlich ein Meilenstein in der langen Geschichte der Spinnrollen gelungen und somit auch ein neuer Maßstab, denn nie bekam man für sein Geld eine so solide Spinnrolle. Sie ist damit ein würdiger Vertreter der neuen LT-Serie und kann sich als Einstiegsmodell mehr als sehen lassen. Wer das Maximum an Preis-Leistung möchte, kommt an der Daiwa Legalis LT im Jahr 2018 nicht vorbei.
Hier nochmal zusammengefasst alle Features auf einen Blick:
- solides Einstiegsmodell der Light & Tough Serie (kurz LT)
- robuste und sehr leichte Konstruktion durch das neuartige DS5-Material
- überzeugendes ATD-Bremssystem
- erhältlich in vielen Größen für fast jede Angelart
- ansprechendes Design durch schwarz-matten Body und goldene Akzente
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LANGZEITERFAHRUNG
Da die LT-Serie erst Anfang 2018 eingeführt wurde, benötige ich für die Langzeiterfahrung noch etwas Angelzeit. Ergänzt wird das Ganze dann sobald es neue Erkenntnisse gibt.
Daiwa Legalis LT - Einstieg in eine schöne neue Welt
Das Einsteigermodell der LT-Serie bietet solide Performance und jede Menge Daiwa Technologien zum kleinen Preis
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Preis-Leistungs-Verhältnis
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Ausstattung
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Verfügbarkeit
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Performance
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Innovation
10 Kommentare
Hallo,
Ich habe gestern meine erste Spinnrolle bekommen. Eine Legalis LT 3000-CXH.
Mir ist aufgefallen, dass der Bügel beim Hochklappen die Spule berührt, wenn diese sozusagen im OT steht.
Es waren 2 Scheiben auf der Achse drauf. Nachdem ich ein scheibe entfernt habe, geht der Bügel um Haaresbreite an der Spule vorbei.
Ist das Normal?
Hi Alex,
die kurze Antwort lautet: Nein, das ist nicht normal. Ich weiß allerdings nicht genau was du mit „OT“ meinst.
Grüße!
Jan
Hallo. Mal eine Frage mit welcher Grösse der Shimano Spinnrollen kann man die Legalis 3000 vergleichen? Fällt sie z.B. etwas größer aus als eine 2500er Shimano?
Hi Daniel,
die neuen Daiwa-Rollen – also alles was LT ‚hintendran hat – ist größentechnisch mit den Shimanos absolut vergleichbar. Sprich: Eine Daiwa Legalis LT 3000 ist ähnlichst groß wie eine neuere Shimano XXXX 3000.
Und um deine Frage zu beantworten: Ja, sie wäre dann etwas größer.
Grüße!
Jan
Pingback: Daiwa Freams LT im Test - die Praxistauglichkeit des JDM-Modells
Hallo,
Sehr schöner Artikel! Ich habe die Fuego LT und die Legalis LT. Einen Unterschied bei der Köderpreäsentation kann ich nicht feststellen. Die Fuego läuft aber noch etwas weicher, aber das sond Nuancen. Optisch gefällt mir die Legalis sogar besser, so dass ich mich schon etwas geärgert habe, für die Fuego 25 € mehr ausgegeben zu haben.
Ich war bisher immer Shimano-Fan, aber wenn ich meine Fuego vs. Ultegra und meine Nasci vs. Legalis vergleiche, komme ich zu dem Ergebnis, dass die Ultegra besser als die Fuego, aber die Legalis definitiv besser als die Nasci ist und dazu noch deutlich billiger.
Mich würde bei der Legalis interessieren, ob auch wieder der rabiate, teils störende Umschlagschutz für den Bügel verbaut ist? Manche Daiwa Rollen kann man wirklich nur manuell zuklappen, da lässt sich bei offenem Bügel nichts andrehen. Wie ist es hier? Mich würde hier beim Hersteller eher etwas Zurückhaltung erfreuen. Thomas
Hi Thomas,
bei meinem Modell ist der Widerstand schon recht hoch, aber ich muss gestehen, dass ich den Bügel meist eh von Hand schließe. Normalerweise nutzt sich der Widerstand ja nach einer gewissen Zeit in Gebrauch auch etwas ab, so dass es leichter wird, den Bügel über die Rolle zu schließen.
TL,
Jan
Ich habe die 2500er vor einigen Monaten für den wahnsinnigen Preis von 35€ (inl Versand) bei einem Online Shop gekauft. Erinnert man sich mal an frühere Jahre fragt man sich wie man ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis schaffen kann.
Wow, das war aber echt ein Schnäppchen! Glückwunsch zur LT-Spinnrolle 🙂