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Es gibt Zanderköder wie Sand am Meer – mit Recht, denn kein anderer Fisch genießt in Deutschland einen solchen Hype wie der Zander. Das geht sogar so weit, dass Leute auf Zander fischen wollen, obwohl ihre Gewässer den Zielfisch aber gar nicht hergeben 😀 – aber das ist eine andere Geschichte. Mit diesem Statement wollte ich einfach nochmal darstellen, dass ein jeder davon träumt den Z-Fisch zu überlisten. Die Spinnmethode Numero Uno ist das klassische Faulenzen oder Jiggen mit einem Gummifisch, welcher als Trailer an einem Bleikopf fungiert. Genau um diesen Trailer, also den Gummifisch an sich, geht es in diesem Bericht.
Die Firma LIEBLINGSKÖDER dürfte mittlerweile schon ein bekannter Begriff sein und selbst wenn ihr sie nicht kennt, wird sich das Ganze schnell geändert haben, sobald ihr mit dem Lesen hier fertig seid. Das Unternehmen wurde im Jahr 2012 von Jens gegründet mit der simplen Idee, den perfekten Zanderköder zu entwickeln, welche aber in der Umsetzung ziemlich schwierig ist. Der Zander ist von Natur aus ein recht lichtscheuer und vorsichtiger Fisch, welcher in verschiedenen Gewässern auch unterschiedliche Verhaltensmuster an den Tag legt. Während Zander im Stillwasser meiner Meinung nach schwieriger zu überlisten sind, da die Bisse meist vorsichtig und zaghaft ausfallen, kommen sie in Fließgewässsern teilweise knallhart! Faktoren wie Wetterumschwünge, Luftdruck, eventuelle Gezeiten und andere Umwelteinflüsse entscheiden genau so über Erfolg oder Misserfolg, wie die Wahl des richtigen Köders. Welche Form sollte man nehmen? Welche Größe sollte der Köder haben? Welche Farbe mögen die Fische denn am Liebsten? Unterscheiden sie überhaupt zwischen Farben? Wie sollte die Beschaffenheit des Köders sein? Weiche oder lieber feste Gummimischung? No Action, Low Action oder Action Shad? Fragen über Fragen beschäftigen Tag täglich viele Angler – mit Sicherheit nicht nur in Deutschland.
Um etwas Licht in die Dunkelheit zu bringen, versuchte Jens von LIEBLINGSKÖDER hier ein klares und auch einfaches Konzept zu etablieren, welches vielen Angel-Anfängern, aber auch dem ein oder anderen alten Hasen bei der Wahl des richtigen Köders helfen sollte. Das war die Geburt der sogenannten „Wettermethode“. Genau auf diese und viele andere Faktoren möchte ich in Teil 1 der großen LIEBLINGSKÖDERtestreihe (langes Wort 🙂 ) eingehen. An dieser Stelle wünsche ich euch wie immer – viel Spaß beim Lesen!
DIE ERSTEN BERÜHRUNGSPUNKTE
Wenn man sich als Raubfischangler und Spinnfischer zusätzlich ein bisschen im Netz aufhält und sich etwas mit der „Angel-Internet-Szene“ (sofern man das so nennen darf 😀 ) und deren Communities auseinandersetzt, ja auch eine gewisse Zeit damit verbringt sich durch verschiedene Inhalte zu lesen, dann trifft man relativ schnell auf das Thema „Spinnfischen auf Zander“, aber in meinem Fall auch auf die Köder Namens „LIEBLINGSKÖDER“. Das hat auch damit zu tun, dass die Jungs ein richtig gutes Marketingkonzept haben – welches an dieser Stelle auch einmal ein Lob verdient hat – und dieses auch sehr gut umsetzen, ohne dass es dabei übertrieben aufgesetzt oder gar penetrant wirkt. Das komplette Produktportfolio orientiert sich durchgehend an der Wettermethode und wirkt deshalb auf mich auch sehr durchdacht. Das Marketing hat bei mir funktioniert – schnell schaffte ich mir privat alle vier Farben an. Allerdings fand an dieser Stelle eine gewisse persönliche „Reizüberflutung“ statt, welche mich erst einmal von den Lieblingsködern ablenkte. Ich beschäftige mich zeitgleich neben dem klassischen Spinnfischen auf Zander auch mit den ganzen Finesse-Methoden und verlor etwas den Fokus…
Als ich meine ersten Erfahrungen diesbezüglich gemacht hatte, wandte ich mich wieder dem Faulenzen und Jiggen von Gummiködern zu. Nach dem Motto „wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ schrieb ich einfach mal an die Firma LIEBLINGSKÖDER und es kam zu einem sehr netten und aufschlussreichen Gespräch. Schön war, auf welcher Ebene das ganze stattfand. Es war nicht nach dem Tenor „nerviger Kunde penetriert gestressten Verkäufer“, sondern ein Gespräch zwischen Angler und Angler – wie es tagtäglich an den Gewässern stattfindet.
Das Resultat war, dass mir die komplette Produktpalette zur Verfügung gestellt wurde und ich nun das tun konnte, was ich am liebsten tue und mir am meisten Spaß macht: testen!
DER KÖDER – DIE VERSCHIEDENEN FARBEN
Stand heute gibt es den Lieblingsköder in 11 verschiedenen Farben. Die neusten Farben – Whisky Orange und Sunny Lemon – sind für mich eher ein Upgrade der bestehenden beiden Farben Whisky und Sunny. Die Farben kommen bei mir dann zum Einsatz, wenn ihre Vorgänger nichts fangen oder ich einen „Extrareiz“ provozieren möchte. Der farbige Schwanz, welcher Firetail genannt wird und uv-aktiv ist, kann an manchen Tagen den Unterschied machen. Da ich jetzt schon mit den Farben begonnen habe und auch erklärt habe, dass Whisky Orange und Sunny Lemon für mich eher Alternativen als komplett eigenständige Farben sind, bleiben uns 9 verschiedene Farbmodelle – was extrem positiv ist – einmal für die Entscheidung des Anglers und einmal für dessen Geldbeutel! Es gibt von diversen, anderen Herstellern weit mehr als 25 unterschiedliche Farben für ein Gummifischmodell – das muss man sich an dieser Stelle mal kurz auf der Zunge zergehen lassen…
Nicht, dass das unbedingt schlecht ist – für den ein oder anderen mag diese Farbenbracht ja eine wahre Offenbarung sein – aber ich versuche es mit den Farben von Gummifischen wie folgt zu halten: ich orientiere mich an der Natur! Ich denke man ist immer gut beraten, wenn man sich anschaut a) welche Beutefische kommen in dem zu befischenden Gewässer vor und b) welche Farben haben sie. Je nach dem kann man sich dann für ein bestimmtes Dekor entscheiden. Extrahieren wir diese Sache mal auf die Lieblingsköder (unabhängig von der Wettermethode – dazu später mehr), dann haben wir folgende Konstellation:
- Sunny (weiß/silber/transparent) – Weißfischdekor / Sunny Lemon – Extrareiz
- Whisky (braun/weiß) – Kaulbarsch- bzw. Grundeldekor / Whisky Orange – Extrareiz
- Captain (schwarz/weiß) – Weißfischdekor
- Sheriff (braun/rot) – Grundeldekor
- Wasabi (grün/gold) – Barschdekor / Schockfarbe
- Mr. White (weiß) – Weißfischdekor
- Mr. Black (schwarz) – Grundeldekor
Die oben aufgelisteten Köderfarben orientieren sich also alle an relativ natürlichen Farbtönen. Es schadet jetzt nichts, wenn man zu diesen Ködern noch ein bis zwei Schockfarben dazu nimmt. Schockfarben sind die Ausnahmen der Regel und kommen als Joker zum Einsatz, aber auch in extrem trüben Gewässern. Ihr braucht keine Angst vor grellen Farben zu haben – unter Wasser und in bestimmten Tiefen – je nach Sonneneinstrahlung – wirken diese Farben viel unscheinbarer, als wenn man sie frisch aus der Tüte holt. Mit den Farben Pinky, Möhrchen, Wasabi und Mr.White haben wir also noch ein paar Schocker dabei.
Ihr seht also deutlich, dass die von LIEBLINGSKÖDER angebotenen Farben auf jeden Fall ausreichend sind. Ich bin auch der Meinung, es wird ein zu großer Hype um die Farben gemacht und das zu viele, unterschiedliche Farbvariationen eher kontraproduktiv sind, eher den Angler beim Kauf als den Fisch fangen sollen und diesen dann zusätzlich noch total verunsichern. An dieser Stelle gerne eine alte Anglerweißheit „nur ein Köder der sich im Wasser befindet fängt“ – also verbringt nicht zu viel Zeit mit der Farbwahl und wechselt nicht andauernd die Köder, sondern beschränkt euch auf wenige Farben und versucht lieber so viele Würfe wie möglich zu machen.
DER KÖDER – GRÖßE, FORM & EIGENSCHAFTEN
Nachdem ich jetzt über die verschiedenen Farben gepredigt habe und fast unbemerkt in die tiefgründige Philosophie der Farbwahl abgedriftet bin, möchte ich jetzt auf die verfügbaren Längen und die spezifischen Eigenschaften der Lieblingsköder eingehen. Es gibt die Gummifische momentan in zwei Längen und zwar einmal in 10cm, sowie in 12,5cm. Das sind meiner Meinung nach auch tatsächlich die idealen Größen für Zander, denn auch von anderen Marken fische ich meistens die 4 und 5 Inch Modelle auf den genannten Zielfisch. An dieser Stelle würde ich gerne den Wunsch äußern, dass auch zwei weitere Größen wie 7,5cm (für Barsch) und 15cm+ (für Hecht) wirklich Sinn machen würden. Vielleicht werde ich ja vom Hersteller erhört? 😉 …
Schauen wir uns nun den Köder im Detail an. Die Form des Köders ist sehr schmal und langgestreckt – also wirklich das Gegenteil von einer voluminösen Erscheinung. Damit ähnelt er z.B. den Beutefischen Laube und Stint. Viele Zanderangler schwören ja auf die schmalen Gummifische – allerdings gilt es auch für mich noch herauszufinden, ob man in Gewässern in denen z.B. eher hochrückige Beutefische wie Rotaugen vorhanden sind, nicht besser mit voluminösen Formen fängt.
Wenn man den Gummifisch so betrachtet, fallen einem auch sofort die 3D-Augen auf. Genau wie bei den natürlichen Farben finde ich es hier ebenso sehr wichtig, dass Augen vorhanden sind. Schließlich sollte man versuchen, den Fisch so gut wie möglich zu Imitieren – und Fische haben halt einfach auffallend große Augen. Neben den wirklich gelungenen Augen weißt der Köder auch Rillen bzw. feine Einkerbungen auf. Diese Modellierung nennt der Hersteller „dynamische Streifen“, welche für zusätzliche Verwirbelungen beim Lauf, sowie in der Absinkphase sorgen sollen.
Gehen wir nun Richtung Schwanz des Gummifischs. Der Körper wird immer schmaler und flacher zum Ende hin – der im Verhältnis zur Gesamtform relativ klein ausfallende Schwanz ist also wirklich nur noch an einer ziemlich dünnen Gummischicht mit dem Köder verbunden. Diese Verdünnung, die weiche aber dennoch recht robuste Gummimischung, sowie die Form des Schwanzes sorgen dafür, dass dieser beim Ankurbeln oder beim Absinken in einer sehr hohen Frequenz ausschlägt. Er vibriert sich förmlich durchs Wasser. Ich habe mir diese Eigenschaft in Ufernähe bei recht klarem Wasser lange angeschaut, den Köder angejiggt und absinken lassen -> er läuft wirklich sehr, sehr gut.
Diese ganzen Eigenschaften haben natürlich Auswirkung auf das Laufverhalten und damit auf die Fängigkeit des Köders. Auf diese werde ich an späterer Stelle immer wieder verweisen. Somit sind wir hier fertig und widmen uns dem Praxiseinsatz.
DER KÖDER – DIE RICHTIGE MONTAGE
Was ich an dieser Stelle wirklich hervorheben möchte und total genial finde ist, dass man beide sowohl den 10cm als auch den 12,5cm langen Lieblingsköder am 3/0 Jigkopf fischen kann. So muss man nicht ständig mit unterschiedlich großen Bleiköpfen (bzw. deren Hakengröße) rumrennen, sondern kann sich viel mehr mit dem verwendeten Gewicht auseinander setzen, welches die Absinkphase beeinflusst.
Also – wie montiert man jetzt den Gummifisch? Ganz einfach – hier für euch Live und in Farbe, Schritt für Schritt:
- man nehme einen beliebigen Jigkopf der Größe 3/0 und einen Lieblingsköder
- nun legt man den Haken+Schaft des Jigkopfes auf den Köder und zwar genau auf der Höhe, wie man ihn nachher montiert haben will
- schaut jetzt wo der Haken den Gummiköder verlassen würde und legt euren linken Zeigefinger an diese Position an
- jetzt reißt ihr den Köder mit der Hakenspitze des Jigkopf an dieser Position leicht an, um somit den Austrittspunkt des Hakens zu markieren -> alternativ kann man auch einen kleinen Markierungspunkt mit einem Filzstift machen, aber den werdet ihr am Wasser wohl eher nicht dabei haben
- der Jigkopf wird jetzt mit der rechten Hand senkrecht gehalten, während man mit der linken Hand den Gummifisch ansetzt
- der Gummifisch wird jetzt mit der linken Hand aufgezogen – die rechte Hand, welche den Jigkopf hält, bewegt sich nicht!
- schaut das die Hakenspitze dort austritt, wo ihr den Gummiköder vorher markiert habt
- nachdem der Haken den Austrittspunkt durchstochen hat, schiebt ihr den Gummiköder vollständig über den Schaft
- abschließend könnt ihr ihn noch ein bisschen ziehen und strecken, bis er perfekt sitzt
Passend dazu folgen nun die entsprechenden Bilder mit den einzelnen Schritten:
Der Gummifisch sitzt jetzt richtig auf dem Bleikopf. Nun benötigt ihr noch einen Snap (Einhänger) oder ihr knotet die Öse des Jigkopfes direkt an das Vorfach an. Beim Spinnfischen mit dem Gummifisch entsteht kein Schnurdrall, deswegen kann man den Köder direkt ans Vorfach binden. Ich finde aber ein Snap verändert das Laufverhalten nicht und hat den großen Vorteil, dass man den Köder schnell wechseln kann. Als Vorfachmaterial kommt ca. 1m Fluocarbon zum Einsatz, welches man z.B. mit dem doppelten Grinnerknoten mit der Hauptschnur verbindet. Bei Hechtvorkommen sollte man auf jeden Fall ein Stahlvorfach benutzen! Als Hauptschnur sollte ausschließlich geflochtene Schnur (PE) zum Einsatz kommen, denn man braucht direkten Köderkontakt und die Dehnung von monofiler Schnur ist hier einfach suboptimal.
Das wars auch schon zur Montage – es folgt das passende Gerät.
DAS GUMMITACKLE
Zum Testen der Lieblingsköder kam folgendes Gerät zum Einsatz. Es wurde unterschieden zwischen Stillwasser und fließendem Gewässer:
Fließgewässer:
- Gamakatsu Akilas 70MH + Daiwa Ballistic EX 2500H + 0,13er Power Pro
- Abu Garcia Rocksweeper Nano 902MH + Shimano Stradic CI4+ 4000 + 0,15er Power Pro Super 8 Slick
Stillgewässer:
- Shimano Stradic SSTR71M + Shimano Rarenium CI4+ 2500 + 0,13er Power Pro
- Palms Shore Gun SFGS-89EMH + Shimano Stradic FK 2500 Hagane + Daiwa 8 Braid 0,08mm
Die Rocke, die Stradic und die Shore Gun haben alle eine recht sensible Spitze verbunden mit einem knackigen Rückgrad. Die Akilas dagegen ist eher „brettiger“, weist eine progressive Aktion auf – sprich schnell in der Spitze und unter Last parabolisch. Also alles gummitaugliche Stöcke mit denen man Dank der guten Rückmeldung sehr viel über die Gewässerstrukturen lernen kann.
DIE WETTERMETHODE
Die große Besonderheit an den Gummifischen der Firma Lieblingsköder ist ohne Zweifel die sogenannte Wettermethode. Alle Gummifische wurden nach diesem Konzept entwickelt und sie ist maßgeblich für die verfügbaren Köderfarben verantwortlich. Doch was hat es auf sich mit dieser Wettermethode? Nun die Sache ist relativ simpel, aber wirklich durchdacht – man beachte zwei Faktoren, wenn man am Gewässer steht: a) Den Himmel und seine zwei Zustände entweder „heiter“ oder „wolkig“ und b) die Gewässertrübung entweder „klar“ oder „trüb“.
Auf jeder Köderverpackung ist abgebildet, für welches Wetter + Wassersituation der darin enthaltene Köder verwendet werden soll. Der Vollständigkeit halber liste ich euch das Ganze nochmal auf:
- LIEBLINGSKÖDER Sunny / Sunny Lemon – heiteres Wetter + klares Wasser
- LIEBLINGSKÖDER Whisky / Whisky Orange – bewölktes Wetter + klares Wasser
- LIEBLINGSKÖDER Captain – heiteres Wetter + trübes Wasser
- LIEBLINGSKÖDER Pinky – bewölktes Wetter + trübes Wasser
- LIEBLINGSKÖDER Sheriff – Dämmerung + Nacht
- LIEBLINGSKÖDER Wasabi – Geheimwaffe (heiteres Wetter + trübes Wasser)
- LIEBLINGSKÖDER Möhrchen – Dorschmagnet (bewölktes Wetter + trübes Wasser)
- LIEBLINGSKÖDER Mr.Black – Wetter egal + klares Wasser
- LIEBLINGSKÖDER Mr.White – Wetter egal + trübes Wasser
Das Konzept ist gerade für Anfänger und Neulinge interessant und gibt wirklich gute Anhaltspunkte, wann welche Köderfarbe Sinn macht. Routinierte und erfahrene Angler werden durch diese Methode auch bestätigt – für diese Zielgruppe eher ein „nice to have“ – aber keine Sorge, der Köder fängt auch Fisch! Das nur mal so nebenbei erwähnt 😉…
Bei meinem Test hielt ich mich bis dato strikt an diese Wettermethode. Nur einmal nutzte ich den Pinky als Geheimwaffe weil es hieß, das pinke Köder besonders gut fangen und pink ab einer gewissen Gewässertiefe eher grau erscheint. Ging beim ersten Versuch leider nicht auf – aber was nicht ist, kann ja noch werden.
IN DER PRAXIS
Kommen wir zum wichtigsten Teil – der Praxis. Was soll all‘ die Theorie, wenn man wenn es drauf ankommt am Wasser steht und nichts fängt? Das ist natürlich das Worst-Case-Szenario … soweit sollte es gar nicht kommen. Und damit man am Wasser gleich loslegen kann, ist Ordnung in den Tackle-Boxen die halbe Miete. Auf Grund der vielen, neuen Köder habe ich mir gleich nochmal vier meiner Lieblingstackleboxen geholt – gibt’s auch im praktischen Eimer – die Meiho Versus VS 9030 bzw. einzeln 4x die Meiho Versus VS 3040 Boxen. Die sind wirklich klasse! Sehr hochwertig verarbeitet, sehr gut einteilbar und sie schützen die Gummiköder vor der bösen UV-Strahlung.
Folgende Farben und Köderlängen konnte ich in den letzten 6 Wochen testen: Whisky und Whisky Orange in 10 und 12,5cm, Captain in 10 und 12,5cm und den Pinky in 10 und 12,5cm. Warum? Na weil das Wetter und die Gewässertrübung keine anderen Farben zuließen.
Dazu kommt, dass es sich meistens um Gewässer mit sehr klarem Wasser handelte und es bei fast jedem Angelausflug stark bewölkt war. Und welche Köderfarbe kommt bei diesem Wetter in Frage? Richtig, der Whisky oder der Whisky Orange. Diese beiden Farben habe ich mit Abstand am meisten und am längsten gefischt und vielleicht liegt es auch daran, dass ich auf diese Farbe alle meine Fische gefangen habe. Genau dass muss der Langzeittest zeigen, um ein aussagekräftiges Statement hinter die Wettermethode zu bringen. Es sei allerdings gesagt: Zander und Hecht mögen den Whisky!
Zum ersten Mal am Wasser, um die Lieblingsköder zu testen, konnte ich nach dem dritten Wurf schon den ersten Zander zum Landgang überreden. Natürlich pusht einen so ein Erlebnis ungemein und schenkt einem viel Vertrauen zum neuen Köder. Der 62 cm lange Zielfisch nahm den 12,5cm langen Whisky Lieblingsköder äußerst willig und leitete den Drill mit dem typischen „Tock“ ein. Wegen der weichen Gummimischung fische ich die Lieblingsköder nie mit Stinger – das halte ich bei diesem Köder für absolut unnötig. Selbst kleinere Räuber können sich die Lieblingsköder problemlos zusammenfalten und haben keine Hemmungen, sich den Köder bis zum Anschlag einzuverleiben.
Ich habe vorhin schon einmal erwähnt, dass der Köder total gut läuft. Egal ob man den Köder jetzt über eine Jig-Bewegung oder über die Rolle startet – er läuft sehr konstant und hochfrequent. Auch die Absinkphase kann sich sehen lassen – der Köder trudelt kontrolliert zum Grund, bricht mal etwas nach rechts und mal etwas nach links aus und steht dann wie eine Eins vom Gewässerboden am Rundkopfjig ab. Dabei streckt er sein Schwänzchen mustergültig in die Höhe – sehr verführerisch und nur darauf wartend eingesaugt zu werden. Alle Bisse die ich bis heute hatte kamen – wie man es kennt – in der Absinkphase. Ob der Fisch sich Hecht oder Zander schimpft war dabei egal – nur den Barsch konnte ich noch nicht mit dem Lieblingsköder überlisten.
ERSTES FAZIT
Der Köder fängt, das konnte ich schon mal beweisen. Bis jetzt läuft’s zwar nur mit der Farbe Whisky, aber ich war einfach noch zu wenig am Wasser, um hier schon einen aussagekräftigen Kommentar abgeben zu können.
Nichtsdestotrotz kann ich bis hierhin sagen, dass mir sowohl die Idee hinter der Wettermethode, also auch die Verarbeitung, Beschaffenheit, Größe, Form und das Laufverhalten sehr gut gefällt. Wir halten die positiven Eigenschaften nochmal fest: weiche, aber robuste Gummimischung (der Köder überlebt ein paar Hechte), hochfrequente Aktion bei geringer Bewegung (Typus: Low Action Shad), übersichtliches Produktportfolio mit ausreichend aber nicht zu vielen Farben, eine Jigkopf-Größe für beide Köderlängen und ohne Stinger fischbar (für mich was positives, denn somit hat man weniger Hänger).
Der Köder ist vor allem für Anfänger geeignet, die ihre ersten Schritte auf dem Weg zum ersten Zander machen, denn sie bekommen ein sinnvolles Konzept mit an die Hand gegeben und es wird ihnen ganz bewusst eine Entscheidung abgenommen – die Entscheidung der richtigen Köderfarbe für jede Situation. Aber nicht nur Anfänger kommen auf ihre Kosten, sondern der Köder eignet sich natürlich auch für den erfahrenen Zanderangler, weil er einfach funktioniert.
Um nochmal auf die Anfänger an dieser Stelle einzugehen:
Besucht doch mal die Website der Firma LIEBLINGSKÖDER – und zwar im speziellen die Rubrik Lieblingskoeder.de – Tipps & Tricks . Hier wurde das Rad zwar nicht neu erfunden, ihr findet hier auch nicht die Weltformel des sicheren Fangerfolgs – aber ihr findet sehr nützliche und sehr gut aufbereitete Informationen rund um das Thema Spinnfischen auf Zander. Die wichtigsten Fakten sind hier kurz und prägnant zusammengefasst worden. Ich finde es wirklich total gelungen – sehr löblich, wenn jeder Hersteller so etwas anbieten würde.
…
Das war es nun mit Teil 1 des großen LIEBLINGSKÖDER-Tests auf Tackle-Tester.de